Immer mehr Menschen und Teilnehmer des täglichen Berufslebens haben mit einem Burnout zu tun. Um bei einzelnen Berufsgruppen nähere Informationen dazu zu erhalten, untersuchte die European Society for Medical Oncology (ESMO) die Häufigkeit des Burnout-Syndroms bei Onkologen der jüngeren Generation und kam zu einem besorgniserregenden Ergebnis.
Über 700 europäische Onkologen im Alter von maximal 40 Jahren nahmen an einer schriftlichen Befragung zu diesem Thema teil. Neben informationen zum Lebensstil und zur beruflichen Aktivität wurden auch Angaben bezüglich eines möglichen Burnouts gesammelt. Bei der Hälfte der Fragebögen, die am Ende ausgewertet werden konnten, handelte es sich bei den Absendern um medizinische Onkologen, die noch in der Ausbildung standen.
Das Ergebnis war erschreckend, denn nahezu 70 % der befragten Mediziner zeigten eindeutige Hinweise auf ein bereits vorhandenes Burnout-Syndrom. Am häufigsten waren Mediziner in zentraleuropäischen Ländern und am wenigsten solche aus den nordeuropäischen Ländern betroffen. Die Häufigkeit der Betroffenen waren bei den Männern und den Frauen ähnlich.
Etwa ein Fünftel von ihnen hatte bereits medizinische Beratung aufgrund ihres Burnouts eingefordert.
Es ist anzunehmen, dass die Zahlen in anderen nicht nur medizinischen Berufskreisen vergleichbar sind. Betroffen sind vor allem Personen, die an oder mit anderen Menschen arbeiten oder bei denen ein hoher Leistungsdruck herrscht.
Banerjee S. et al.
Professional burnout in European young oncologists: results of the European Society for Medical Oncology (ESMO) Young Oncologists Committee Burnout Survey
Ann Oncol
2017; 28: 1590-6.