Fehlernährung ist einer der wichtigsten Ursachen für die Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2. Insbesondere der Glukosestoffwechsel benötigt bestimmte Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, denen eine besondere Bedeutung als Bestandteil von Enzymen zukommt. Enzyme sind an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Eine kanadische Forschergruppe untersuchte aus diesem Grund die These, ob die gezielte Zufuhr bestimmter Vitalstoffe einen Einfluss auf glykämische Parameter ausüben kann. Sie werteten die Daten von 1.018 Männern und Frauen des Pure North Programm aus. Die Teilnehmer hatten über ein Jahr entweder ein Vitamin D-Präparat oder ein Vitamin D-Präparat mit zusätzlichen Vitalstoffen eingenommen.
Ergebnisse
Nach 12 Monaten konnten die Wissenschaftler einen deutlichen Anstieg der Vitamin D-Spiegel in beiden Gruppen feststellen. Eine deutliche Abnahme des Langzeit-Blutzuckerwertes HbA1c (glykolisiertes Hämoglobin) und des Entzündungswertes hs-CRP konnte hingegen nur in der Gruppe festgestellt werden, die neben Vitamin D zusätzlich Vitalstoffe zu sich genommen hatte. Eine weitere Beobachtung der zusätzlichen Vitalstoffeinnahme war, dass fast die Hälfte der Teilnehmer mit Diabetes und beginnendem Diabetes (44 %) ihren glykämischen Status (bzw. Blutzuckerspiegel) wieder normalisieren konnte.
Zusammenfassung
Vitamin D in Kombination mit anderen Vitalstoffen verbessert den glykämischen Status und kann das Fortschreiten von Diabetes mellitus Typ 2 verzögern oder zum Teil umkehren.
Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 19,2 µg Vitamin D fehlen. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)
Kimball SM, Emery JCH, Lewanczuk RZ.
Effect of a vitamin and mineral supplementation on glycemic status: Results from a community-based program.
J Clin Transl Endocrinol.
11/2017; 10: 28-35.