Gezielte Rhesus-D-Prophylaxe

Der Rhesusfaktor ist ein Blutgruppenmerkmal und gekennzeichnet durch spezielle Eiweiße (Antigen D) die auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen sitzen. Bei einem Rhesus-positiven Menschen sind sie vorhanden, bei einem Rhesus-negativen Menschen fehlen sie. Dieses Blutgruppenmerkmal ist erblich festgelegt.

Kommt das Blut einer Rhesus-d-negativen Mutter mit dem Blut eines Rhesus-D-positiven Kindes in Kontakt bildet die Mutter Antikörper gegen diese Eiweißbausteine (Abwehrreatkion des mütterlichen Immunsystems) auf den kindlichen Erythrozyten und es entwickelt sich so eine Rhesusunverträglichkeit. Durch die prophylaktische Gabe von Rhesusantikörpern (Rhesus-Prophylaxe) wird die mütterliche Immunreaktion unterbunden.

Als Rhesus-d-negative Mutter erhalten Sie vor und nach der ersten Geburt eine gezielte Prophylaxe , die die Bildung von Antikörpern verhindert und so ihr zweites Kind schützt. Bislang wurde dies unabhängig vom Rhesusfaktor des Ungeborenen durchgeführt.

Nun kann mittels einer genetischen Analyse (Rhesus-D-Diagnostik) der Rhesusfaktor des Kindes im Mutterleib aus Ihrem Blut bestimmt werden. Das heißt, die Rhesusprophylaxe wird gezielt verabreicht, wenn das Ungeborene Rhesus-D-positiv ist um eine Unverträglichkeit zu umgehen. So können ca. 40% unnötige Rhesus-Prophylaxen vermieden werden.

Diese Untersuchung wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, sofern es sich um eine Einlingsschwangerschaft handelt.